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GESCHICHTE VON DER GRÜNDUNG DES HOTELS BIS HEUTE

VOM JAHR 1891 BIS HEUTE
Könnten die Mauern des Hotels sprechen, würde man viele interessante Geschichten erfahren. Das Hotel wurde im Jahr 1891 erbaut und zeugt aufgrund seiner strategischen Lage mehrfach von der ereignisreichen Geschichte Südtirols.
großer Parkplatz direkt am Hotel

WIE ALLES BEGANN

Nach der Eröffnung der Brennerbahnlinie (1867), wurden für die Reisenden immer mehr Beherbergungsbetriebe errichtet. Somit erwarb Johann Jarolim zusammen mit seiner Frau Genoveva Amegg im Jahr 1890 eines der Grundstücke. Der Betrieb musste innerhalb eines Jahres auf die Füße gestellt werden und somit öffnete ein Jahr nach der Grundsteinlegung (1891) das Hotel unter dem ehemaligen Namen Hotel Bahnhof im Jahr 1892 seine Tore für Gäste aus aller Welt.
Aufgrund der Kochkünste von Genoveva Amegg-Jarolim lief das Geschäft bald so gut, dass das Hotel mehr Platz für Gäste benötigte, und so 1905 erweitert und 1912 um ein Stockwerk erhöht wurde.

DAS HOTEL WÄHREN DER KRIEGSJAHRE

Da Brixen während des Ersten Weltkrieges Truppenausbildungsort war, wurde die k.u.k. Offiziersmesse im Hotel untergebracht. Es waren turbulente Jahre für das Haus, denn der Betrieb lief fast ohne Pause rund um die Uhr.
1918 wurde Südtirol dem italienischen Königreich zugesprochen und in den darauffolgenden Jahren kehrte wieder Ruhe ein. Anlässlich des Besuchs der italienischen Königin Elena am 5. Juli 1935 in Brixen, hatte die Familie Jarolim die Idee, dem Hotel den Namen des italienischen Königshauses "Savoia" zu geben.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Hotel zuerst von deutschen Wehrmachtsoffizieren und gegen Kriegsende von amerikanischen Truppen besetzt.
Nach Kriegsende wählte das italienische Volk die Monarchie ab, der Name „Savoia“ galt somit nicht mehr als zeitgemäß und das Hotel bekam den Namen der Besitzerfamilie Jarolim, den es bis heute trägt.

Das Haus wurde mittlerweile in zweiter Generation geführt von Johann Jarolims Sohn Alois und Karolina Unterthiner-Jarolim, die eine passionierte Wirtin war und das Haus nachhaltig prägte, sodass sich viele Brixner heute noch an sie erinnern. Ihre Leidenschaft war die Bewirtung von Gästen im Restaurant und so kam es, dass das Haus dem angepasst wurde und die Küche vom Keller in das Erdgeschoss direkt in das sogenannte Klavierzimmer verlegt wurde. Der Flügel, der sich dort befand und von dem niemand genau weiß wie alt er ist, kann heute im Frühstücksaal bewundert werden.

DAS HOTEL NACH 1960

Auch nach Kriegsende hinterließ der Faschismus deutliche Spuren in Südtirol, und somit wurde im Jahr 1961 das Haus plötzlich durch eine Spezialeinheit von italienischen Polizisten besetzt, die teilweise mit deren Familie dort wohnten. Für sechs Jahre durfte die Familie Jarolim nur die hauseigene Bar führen. Sie machten das Beste aus der Situation und so freundete sich beispielsweise Karolinas und Alois‘ Sohn Bernhard mit den Kindern der stationierten Polizisten an.
Als Südtirol der Autonomiestatus zugesprochen wurde und die Spezialeinheit abgezogen war, musste das Hotel, bevor man sich wieder der Beherbergung von Gästen widmen konnte, grundrenoviert werden. Bernhard Jarolim übernahm das Ruder zusammen mit seinen beiden Schwestern Edith und Alexandra und später auch mit seiner Frau Jolanda Plunger, die das Haus besonders auf künstlerische Art prägte. Ihre Aquarelle, Collagen und Zeichnungen können Sie heute überall im Haus bewundern.

Das Hotel Jarolim wurde schon immer besonders für den Urlaub in der Sommerfrische geschätzt und Brixen galt als beliebtes Urlaubsziel, das ein buntes Programm an vielfältigen Freizeitaktivitäten zu bieten hatte. Im Zuge der Globalisierung wurde das Hotel an eine neue, flexiblere, mobilere und abenteuerlustigere Art von Gästen angepasst. Die strategische Position dient als perfekter Ausgangspunkt für Tagestouren, lange Routen oder auch als Zwischenstopp auf einer langen Reise.
Seit 130 Jahren ist das Hotel ein Ort, an dem Menschen täglich ein und aus gehen, mit einziger Ausnahme während der Corona-Pandemie (2020), als es für mehrere Wochen lang geschlossen bleiben musste.

DAS HOTEL HEUTE UND EIN BLICK IN DIE ZUKUNFT

Das Hotel befindet sich am Bahnhofsplatz in Brixen, der 2022 umgestaltet wurde, und ist genau aus diesem Grund perfekt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. In Zukunft soll Brixen durch den Bau des Brennerbasistunnels, Meilenstein für Europas Zugnetz, noch einfacher zu erreichen sein.
Der Familienbetrieb passt sich immer wieder aufs Neue der Zeit an. Anfang 2023 sind die Bar und der Eingangsbereich neugestaltet worden, um ein Ambiente in Anlehnung an die Geschichte und als Kontrast an das moderne Design des Platzes zu schaffen.